Montag, 4. Juni 2007

Antworten eines Freundes

Ja, Angst vor dem Tod habe auch ich, muss ich sagen, ich kenne dieses Gefühl der Nacht bestens, jenes das Du im letzten Mail beschreibst. Nun, der Mensch kann ja weder die Endlichkeit, noch die Unendlichkeit fassen, so bleibt uns, was dazwischen sein sollte, ein Pendeln zwischen Hoffnung, Trost, Sinn, Auflösung, Geborgenheit.

Wir Menschen haben unzählige Mittel entwickelt, um dieses Dilemma der Unfassbarkeit des Todes aufzulösen – für mich war Dein letztes Mail die beste Antwort auf meinen Fragebogen: umgehen mit diesen Aengsten, auf einer viel tieferen Ebene, als was wir normalerweise von den religiösen Insititutionen zu hören bekommen.

Mein Fragebogen und Deine Antworten sind letztendlich zu oberflächlich; ich denke, in diesen Fragen greift rationales Argumentieren zu kurz, all das spielt sich auf einer andern Ebene ab, nicht jener der Beliebigkeit, wie Du vielleicht sagen magst, nein, es ist etwas Transzendentales, das wir vielleicht in einer bestimmten Situation nachvollziehen können, in einer andern Sprache, als jener der Ratio – vielleicht mit Symbolen, dem Gespräch an sich, dem Zuhören, dem sich Oeffnen, um Vertrauen zu haben, Geborgenheit zu spüren.

Weißt Du, mir macht der Tod meiner Eltern ebenfalls grosse Angst, man verliert doch da ein Hort immenser Geborgenheit, obwohl ich spüre, dass ich mich von meinen Eltern doch schon ein ganz grosses Stück emanzipiert habe – etwas sehr wichtiges bleibt für immer erhalten.

Ehrlich gesagt, ich habe nicht viel an Schriftlichem, als das Obenerwähnte anzubieten... vielleicht noch: man sollte sich anstrengen, seine Identität, sein Leben so zu gestalten, das der Tod seinen Platz hat, das finde ich wichtig.

Nun, es ist ein grauer Montag nachmittag, Du sitzt in Deinem Büro, ich hier in Belgrad. Manchmal sind doch die kleinen Dinge im Leben das Schönste, und geben auch Vertrauen in den Lauf der Dinge: die Pflanze in Deiner Ecke, der gute Geschmack Deines Kaffee auf dem Bürotisch, das Pfeiffen der zurückkehrenden Vögel auf dem Dach der Finanzverwaltung, das Lachen Deiner Kollegin, ein zärtlicher Kuss oder Streicheln von Lisa – wann bist Du das letzte Mal nach Hause gekommen und hast bewusst Lisa an der Wange gestreichelt, oder ihr in die Augen geschaut, oder sie umarmt, ohne Ironie, ohne Lachen, sondern mit voller Wichtigkeit und Liebe – versuchs heute haben.

ungebändigte Lust

Fellatio, welcher Mann liebt es nicht? So richtig langsam, dann steigernd, bitte ohne Handeinsatz, bis zum goldenen Schuss, zuschauend, alles verschwindend im süssen Schlund.

Freitag, 1. Juni 2007

Monogamie

Monogamie, Seitensprung. Geilheit im Kopf, Lust nach kleinen Brüsten. Und nach anderen Dingen, die hier nicht weiter benannt werden sollten. Manchmal dreht sich alles im Kopf. Wer kennt das nicht?

Oper: elitäre Kultur?

Penetrant wird behauptet, Oper sei eine Kultur der Eliten. Ich meine: das ist Unsinn. Schade ist, dass diese Musik nicht bereits in der Volksschule den Kindern nähergebracht wird.

Am Sonntag, 3. Juni 07, wird im Opernhaus Zürich die Zauberflöte für Kinder aufgeführt. Bravo! Ich werde mit meiner Tochter auch hingehen. Sie liebt die Zauberflöte über alles.

Herrschaft, ich sollte arbeiten

..statt dessen sitze ich hier in meinem Büro und bloge. Artet so was in Sucht aus? Für mich soll es eher eine Ablenkung sein. Ich lasse mich lenken von meinen Gedanken, mal schauen, wo sie mich hinführen. Dürrenmatt wusste zu Beginn einer Geschichte auch nicht, wo er landen wird, das ist ja das Kreative am Schreiben.

Beginn meines Tagebuchs

Ich weiss nicht genau, weshalb ich auch ein Blog anlege. Vermutlich haben die Menschen das Bedürfnis, sich anonym mitzuteilen und wie die damit einhergehenden Reaktionen ausfallen.

Den Namen Sarastro habe ich nicht zufällig gewählt. Der Name stammt aus der wunderbaren Oper "Zauberflöte" von Mozart. Sarastro hat seine Tochter entführen lassen, um sie, wie er sagt, der Königin der Nacht zu entreissen und sie damit dem Bösen zu entziehen. Sarastro: ein Aufklärer? Ein gutmeinender Tyrann? Wie auch immer: eine spannende Geschichte zu einer wunderbaren Musik von Mozart.

sarastro

Ich werde also meine Überlegungen nach Möglichkeit täglich veröffentlichen. Mal schauen, ob ich das schaffe.

Ich habe mir überlegt, ob diese Seite auch mir bekannten Personen bekannt sein soll. Das hat Vorteile, aber auch gewichtige Nachteile. Man fühlt sich dann wieder nicht mehr ganz frei, das zu sagen bzw. zu schreiben, was man wirklich denkt. Ich bin noch unentschlossen. Zur Zeit weiss es niemand.

Wer ich bin? Das wird sich entwickeln. An dieser Stelle nur soviel:
  • ich bin 41Jahre alt oder jung (je nachdem, wie ich mich gerade fühlt
  • ich wohne und arbeite in Bern, wo ich auch geboren bin
  • ich bin verheirat und habe eine Tochter
  • ich bin Historiker
  • und stehe politisch eher links, aber moderat. <

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Friedrich Dürrenmatt
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Du kannst immer das gleiche...
Du kannst immer das gleiche Wiederholen, aber es ist...
mmm - 4. Jun, 15:56
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In der Kürze liegt die Würze
mmm - 4. Jun, 15:32
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Hitler und Stalin waren dieselben Verbrecher. Chaoten...
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Wie auch immer, mit Biermann gesprochen: wie nah' sind...
Taylors - 4. Jun, 14:42

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